Die Hamburger Kunsthalle kommt zu Besuch!

Kulturglück für dementiell veränderte Menschen.

Wenn Kunstvermittlerin Brigitte Leeser im Rahmen ihrer von der Stiftung Kulturglück ermöglichten Kunst-Gespräche einmal im Monat in die Elbschloss Residenz Klein Flottbek kommt, ist die Freude unter den Teilnehmer*innen groß. »Viele der Bewohner*innen in dieser Einrichtung sind bewegungseingeschränkt und haben infolgedessen wenig Anregung von außen«, berichtet Frau Leeser. »Auch Menschen mit Demenz werden in diesem Haus betreut. Diejenigen, die ansprechbar sind, kommen gerne zu unseren Kunst-Nachmittagen«, erzählt die engagierte Kunstvermittlerin.

Die Kunst-Gespräche, die im Rahmen eines geselligen Beisammenseins stattfinden, stehen jeweils unter einem von Frau Leeser ausgewählten Motto. »Manchmal stelle ich die Bilder aus der Sammlung thematisch zusammen, beispielsweise Portraits aus verschiedenen Epochen oder Landschaften. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass es vor allem die Werke mit Ansichten von Hamburg sind, die die Bewohner*innen begeistern und die eine oder andere Erinnerung wecken.«

Wenn Brigitte Leeser von diesen Nachmittagen spricht, spürt man, wieviel Freude es ihr macht, Kunst zu den Menschen in die Elbschloss Residenz zu bringen. »Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wenn vor allem bei demenziell erkrankten Menschen Erinnerungen hochkommen«, erzählt sie begeistert. »Besonders auf Landschaftsbildern gibt es viel zu entdecken und die einzelnen Szenen bieten reichlich Stoff für ein lebendiges Gespräch und Erzählungen aus früheren Zeiten.«

Kunst kann Erinnerungen wecken

Die Nachmittage, die von der Stiftung Kulturglück im Rahmen der Projektreihe »Licht im Dunkeln« angeboten und durchgeführt werden, sorgen so regelmäßig für kleine Glücksmomente bei den Senior*innen. Das liegt vor allem daran, dass Kunst Emotionen und Erinnerungen wecken kann, auch wenn die jeweilige Person sonst nicht viel mit künstlerischen Werken zu tun hatte. Mit Kunst kann sogar das Fortschreiten einer Demenzerkrankung nachweislich verlangsamt werden. Dies liegt zum einen daran, dass Kreativität Denkprozesse anregt und Patienten geistig fit hält und sie beschäftigt. Zum anderen geschieht das auch durch die Aktivierung von verloren geglaubten Erinnerungen: Demenzerkrankte erkennen vielleicht ein Kunstwerk wieder, oder sie erinnern sich durch das Betrachten an früher besuchte Orte oder geliebte Aktivitäten.

Brigitte Leeser erlebt während ihrer Kunst-Nachmittage solche Reaktionen regelmäßig. »Hin und wieder lese ich den Teilnehmer*innen auch etwas vor«, erzählt sie. Dafür wählt sie gerne Geschichten, die teilweise in der Jugendzeit der Teilnehmer*innen spielen. »Ich lese immer einige kleine Abschnitte und sehe dann, was es mit den Bewohner*innen macht. Oft kommen Erinnerungen hoch, die schließlich zu einem lebhaften Austausch führen. Zu sehen, welch Glück solche Erinnerungen auslösen, berührt mich sehr.«

In der Elbschloss Residenz Klein Flottbek ist Brigitte Leeser mit ihren Kunst-Gesprächen mittlerweile ein fester Programmpunkt geworden, auf den sich alle freuen. »Es hat sich dort sogar ein fester ‚Fan-Club‘ kunstinteressierter Bewohner*innen gebildet«, erzählt sie freudig.

Hier kommt Licht ins Dunkel

Wenn Sie mehr über das Projekt »Licht im Dunkeln« und die Stiftung Kulturglück erfahren möchten, schauen Sie gerne auf der Projektseite „Licht im Dunkeln“, sowie auf unserer Spendenseite vorbei. Dort erfahren Sie nicht nur, welche interessanten Projekte die Stiftung fördert, sondern wie auch Sie zu ein klein wenig Kulturglück beitragen können.

Ein Kooperationsprojekt mit der Hamburger Kunsthalle, sowie dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. 

Autorin: Katja Strelecki