Theater-Welten

Oder: das Theater als Schutz-, Flucht- und Utopieraum

In Kooperation mit dem Thalia Theater soll das Medium Theater jungen Menschen erschlossen werden, die bisher wenig Möglichkeiten hatten, Zugang oder Kontakt zu diesem Kulturbereich aufzubauen. Ihnen soll diese Welt des Theaters neue Perspektiven aufzeigen, Themen, die sie beschäftigen, zu benennen, sie aufzuarbeiten und in die Welt des Theaters zu projizieren.

Steffen Siegmund und Janka Kenk haben den Jugendclub “VOODOOKINDER” 2019 im Rahmen von Thalia-jung&mehr ins Leben gerufen. Die VOODOOKINDER sollen mit anderen Menschen zusammengebracht werden, für die kulturelle Teilhabe nicht selbstverständlich ist. Im Zentrum der Arbeit stehen die Jugendlichen, die durch gemeinschaftliche Workshops einen kommunikativen Zugang zu den Lebensrealitäten des Gegenübers bekommen. Dabei werden die eigenen Gedanken, Gefühle, Träume und Ideen der Beteiligten auf der Bühne künstlerisch Ausdruck verliehen. Es wird die Zusammenarbeit mit einem/einer jungen Autor:in angestrebt, der/die die Gruppen von jungen Menschen unterstützt und über eine literarische Grundlage miteinander verbinden kann.

Die Gruppe plant unter dem (Arbeits-) Titel „zwie:licht“ eine dreiteilige Programmreihe. Pro Spielzeit soll jeweils eine Veranstaltung zu einem der nachfolgendenden Themen im Thalia Theater in der Gaußstraße unter der künstlerischen Leitung von Steffen Siegmund stattfinden:

  1. Teil Spielzeit 2022/23: Gegenwart
  2. Teil Spielzeit 2023/24: Vergangenheit
  3. Teil Spielzeit 2024/25: Zukunft

Projektablauf

Grundlage für die Uraufführung ist die gleichnamige Graphic Novel von Ambra Durante „Black Box Blues“.

Den Startschuss (1. Teil) für das gesellschaftliche Triptychon setzt das Projekt “Black Box Blues”. Hier stehen die VOODOOKINDER mit ihrem eigenen Erwachsenwerden im Zentrum. Die Vielseitigkeit an Problemen und Herausforderungen werden herausgearbeitet, diskutiert und szenisch aufgearbeitet. Wer ist wann erwachsen?

Im 2. Teil geht es um die Auseinandersetzung mit dem Thema Vergangenheit: Gemeinsam mit einer Gruppe von Senior:innen (durch Vermittlung der Röder-Stiftung vornehmlich einsame, all

einstehende oder/und mittellose Senior:innen) entwerfen die Jugendlichen Szenarien und Phantasien betreffend der Fragen: Was haben sich unsere Generationen zu sagen? Wie leben und reden, wie sterben und schweigen, wie feiern wir miteinander?

Im 3. Teil sollen persönliche Texte von Kindern und Jugendlichen, die sich in psychiatrischer Behandlung befinden (in Kooperation mit Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort und Patient:innen), als Grundlage für eine weiterführende Beschäftigung mit dem Thema “psychische Gesundheit” dienen. Das Ziel ist es, dadurch die Hemmschwellen und Tabus, die bei diesem Thema immer noch existieren, abzubauen und sich einer möglichen postpandemischen Utopie anzunähern: Wie wollen wir als Gesamtgesellschaft unsere Welt gestalten?

Sehen Sie hier erste Eindrücke der Uraufführung der gleichnamige Graphic Novel von Ambra Durante „Black Box Blues“:

Fotos: Fabian Harmerl